Leider unterstützen wir Internet Explorer nicht mehr.

Bitte verwenden Sie Microsoft Edge, Google Chrome oder Firefox.

Finde die besten Zahnärzte in deiner Nähe
>
Ratgeber-Übersicht
>
Zyste im Mund – Behandlung und Eingriff

Zyste im Mund – Behandlung und Eingriff

Zysten können in verschiedenen Bereichen des Körpers auftreten, an den Organen ebenso wie etwa im Mundraum. Meistens werden sie nur durch einen Zufallsbefund bemerkt, stellen aber in der Regel auch keine grössere Problematik dar. Etwas anders verhält es sich bei Kieferzysten, die im Bereich der Kieferregion auftreten. Sie müssen bei Zahnbehandlungen immer entfernt werden, da sie auch das gesunde Gewebe beeinträchtigen. Mehr zu Zysten im Mund erfährst du hier.

Wie entsteht eine Zyste?

Zysten sind mit Flüssigkeit gefüllte Hohlräume, die sich durch Häutchen, den Zystenbalg, abkapseln. Das unterscheidet sie von einem Abszess, der mit Eiter gefüllt ist. Zysten können verschieden gross sein und sind normalerweise keine bösartigen Erkrankungen, rufen jedoch eine Entzündungsreaktion hervor. Die Entstehung einer Zyste bleibt oft unbemerkt, da kaum ein Schmerzreiz auftritt. Erst, wenn mehr Flüssigkeit enthalten ist und sich damit auch die Grösse verändert, treten Symptome auf.

Welche Art von Zysten gibt es?

In der Zahnmedizin wird zwischen odontogenen und nicht-odontogenen Zysten unterschieden. Odontogene Zysten gehen immer von den Zähnen aus. Hier gibt es radikuläre und follikuläre Zysten. Radikuläre Zysten entstehen, wenn Zähne kariös, zerstört oder abgestorben sind. Die follikuläre Variante betrifft oft die Weisheitszähne, wo sich eine Zyste um die Zahnkrone herum bildet.

Wenn explizit von einer Zyste im Mundraum die Rede ist, geht es meistens um Kieferzysten, die den Oberbegriff für alle anderen Zysten bilden. Am häufigsten unter den Kieferzysten ist die Zahnwurzelzyste, also die radikuläre Zyste. Sie bedingt eine von einem abgestorbenen Zahn ausgehende Entzündung. Etwas seltener entsteht eine follikuläre Zyste. Diese wird durch eine Störung während des Zahnwachstums hervorgerufen.

Eine noch seltener auftretende Zyste ist die Schleimretentionszyste. Sie entsteht traumatisch im Bereich der Unterlippe oder des Lippenrots, noch seltener in der Wangenschleimhaut. Oft sind dafür Abflussstörungen in den Drüsen die Ursache. Daneben gibt es Keratozysten und Residualzysten. Keratozysten wachsen sehr schnell und aggressiv und entstehen unabhängig von Zahnstrukturen. Residualzysten treten auf, wenn ein Zahn unvollständig gezogen wurde. Nicht-odontogene Gebilde und Zysten gehen nicht von den Zähnen aus. Dazu gehören Schleimhautretentionszysten oder Weichteilzysten wie die nasopalatinale Zyste. Die Diagnose bei odontogenen Varietäten ist fast ausschliesslich durch ein Röntgen des Ober- und Unterkiefers möglich. Wenn nicht genau sichtbar wird, ob es sich um einen Tumor oder eine Zyste handelt, ist eine Gewebsprobe notwendig.

Was genau ist eine Kieferzyste?

Eine Kieferzyste ist ein Gebilde, das am Kiefer auftritt. Diese Art ist im Mundraum die häufigste. Problematisch daran ist, dass du sie lange Zeit nicht bemerkst, da sich keine Symptome zeigen. Währenddessen bildet sich ein breiiger Inhalt. Die Zahnwurzelzyste tritt am häufigsten als Entzündung an der Wurzelspitze auf, wenn das Gewebe darum abgestorben ist.

Welche Symptome sprechen für eine Zyste im Mund?

Ein frühzeitiges Entdecken von Zysten im Mund ist nur schwer möglich. Typische Symptome entstehen erst, wenn das Gebilde beginnt, am Kiefer zu reiben oder auf Nerven zu drücken. Dann spürst du entweder ein stärkeres Druckgefühl oder eine Art dumpfen Schmerz. Beim Röntgen kann ein Zahnarzt eine Kieferzyste früher feststellen. Diese muss entfernt werden, da sie sich mit der Zeit vergrössert und auch das gesunde Gewebe angreift.

Dazu beginnt sie, auf deinen Kiefer und das Gebiss zu drücken oder lässt deine Kieferschleimhaut anschwellen. Wenn du die Schwellung betastet, entstehen ein knisterndes Geräusch oder auch ein erster Schmerzreiz. Der dumpfe Schmerz kann sich über den gesamten Kiefer und Gesichtsbereich ausbreiten. Sensibilitätsstörungen sind dann der Fall, wenn die Zyste auf die Nerven drückt.

Was sind die Ursachen für eine Kieferzyste?

Die Ursache für eine Zyste hängt von der Entstehung ab.

  • Oft sind Zysten die Folge von mechanischen und entzündlichen Reizen. Das kann vorkommen, wenn dein Zahnfleisch entzündet ist, wenn ein Zahn gezogen wurde oder die Zahnwurzel betroffen ist.
  • Bestimmte Menschen neigen schlicht zu einer vermehrten Zystenbildung. Dann handelt es sich um eine genetisch bedingte Ursache. Zysten entstehen hier bei der Organentwicklung und während der Embryonalphase.

Wie lässt sich die Zyste beim Zahnarzt mittels Oralchirurgie entfernen?

Bei einer Zyste, die im Mundraum oder im Bereich des Kiefers entstanden ist, greift die Oralchirurgie auf einen speziellen chirurgischen Eingriff zurück. Dieser nennt sich Zystektomie. Der Zahnarzt oder Kieferchirurg öffnet den Kieferknochen und entnimmt das Gebilde vollständig. Im Mundraum versucht der Zahnarzt eine Zahnwurzelzyste nur an der Wurzel zu entfernen und deine Zähne zu verschonen. Eine nichtoperative Behandlung von Zysten gibt es nicht. Sie muss durch einen Eingriff entfernt werden, sobald sie gefunden ist oder sich vergrössert.

Wenn die Zyste besonders voluminös ist, kommt die Zystostomie zum Einsatz. Diese soll eine Druckentlastung bewirken. Dafür wird die Zyste im Mund geöffnet und die Flüssigkeit abgeleitet. Die Methode ist etwas schonender als der operative Eingriff. Dafür ist die Nachbehandlung aufwändiger, da das Abrinnen der Flüssigkeit Zeit erfordert und vom Zahnarzt kontrolliert werden muss.

Geht eine Kieferzyste von alleine wieder weg?

In der Regel bilden sich Zysten im Mund nicht von alleine zurück. Sie können auch nicht platzen oder aufgehen, verursachen jedoch durch ihr Wachstum Beschwerden und Schmerzen. Bei seltenen Zystenarten wie der Schleimretentionszyste kann eine Rückbildung erfolgen. Bei dieser wird auch kein chirurgischer Eingriff vorgenommen, sondern die Zyste wird mit Hilfe eines Lasers entfernt. Für Kieferzysten ist die Oralchirurgie zuständig.

Der Zahnarztvergleich für die Schweiz. Finde die besten Zahnärzte in deiner Nähe - mit Preisen und Bewertungen!

Das könnte dich auch interessieren

Sinuslift: Knochenaufbau für einen besseren Halt der Zahnimplantate

Fehlen Zähne, bildet sich mit der Zeit der Knochen zurück. Damit Zahnimplantate einen guten Halt haben, muss der Kieferhöhlenknochen verstärkt werden. So kann der Zahnersatz überhaupt erst eingesetzt werden und auch grossen Belastungen standhalten. Wie der Eingriff genau abläuft, wissen die meisten Menschen nicht. Wir beantworten dir die häufigsten Fragen, damit du genug Hintergrundwissen hast, um dich im Ernstfall ganz entspannt auf den Zahnarztstuhl zu legen.

Zahnstein – Wissenswertes zu einem Thema, das uns alle betrifft

Einige halten ihn für harmlos, andere sehen in ihm den „Hauptverantwortlichen“ für sämtliche Probleme in puncto Zahngesundheit. Während die einen auf eine professionelle Zahnreinigung schwören, nehmen die anderen die Sache lieber selbst in die Hand oder vertrauen auf die Kraft der Natur. Aber was funktioniert wirklich? Ist es tatsächlich möglich, durch eine spezielle Zahnpflege der Zahnsteinbildung vorzubeugen? Wir haben einige der wichtigsten Fakten zusammengetragen. Im Folgenden erhältst du klare Antworten auf deine Fragen rund um das Thema Zahnstein.

Attrition – Abreibung der Zahnhartsubstanz durch pathologisches Zähnepressen

Unsere Zähne haben zahlreiche Funktionen. Sie helfen uns nicht nur beim Zerkleinern der Nahrung, sie unterstützen auch die Lautbildung beim Sprechen und formen unsere untere Gesichtshälfte. Abnutzungserscheinungen am Gebiss sind daher normal. Manchmal ist die Abreibung der Zahnhartsubstanz allerdings so stark ausgeprägt, dass Beschwerden auftreten. In den nächsten Abschnitten erhältst du wichtige Informationen zum Krankheitsbild Attrition und den möglichen Behandlungsmethoden.

Protrusion – auffällige Zahnfehlstellung mit schmerzhaftem Zahnfleischschwund

Zahnfehlstellungen gehören zu den häufigsten Erkrankungen im Mundraum. Sie beeinträchtigen nicht nur das Aussehen des Gesichts, sondern sind für Betroffene auch mit unangenehmen Beschwerden verbunden. Eine undeutliche Aussprache und Schmerzen beim Kauen sind nur einige Probleme, die eine Vorwölbung der Zähne mit sich bringt. Der nachfolgende Text beschäftigt sich mit den Symptomen und Ursachen einer Protrusion und erläutert den Verlauf der Behandlung.

Weisheitszähne ziehen: Mehr wissen und entspannter damit umgehen

Eine Weisheitszahn-Entfernung steht im Raum? Keine Bange, die Prozedur ist weit weniger dramatisch, als oftmals an die Wand gemalt. Nicht nur gibt es heute viele Möglichkeiten, sie relativ schmerzlos zu gestalten, sie ist auch ein Routineeignriff. Denn die letzten vier Backenzähne brechen heute nur noch bei etwa 10 bis 15 Prozent der Menschen aufrecht und problemlos aus dem hintersten Kieferbereich hervor. Alle anderen stehen irgendwann vor den folgenden Fragen. Wir beantworten sie dir hier im Überblick.

Parodontose – wenn die Zähne ihren Halt verlieren

Gesundes, festes Zahnfleisch schützt vor dem Verlust der Zähne. Die Parodontose gehört zu den häufigsten Erkrankungen des Zahnhalteapparats. Sie ist chronisch und schreitet ohne entsprechende Behandlung immer weiter voran. Verursacht wird sie durch bakterielle Zahnbeläge, die sich an den Zähnen festsetzen. Werden diese Beläge (Plaque) nicht regelmässig gründlich entfernt, kann sich eine Parodontose entwickeln. Mit dem Fortschreiten der Erkrankung zieht sich das Zahnfleisch zurück, die Zähne werden länger und verlieren irgendwann ihren Halt. Es ist daher wichtig, dass du bereits bei den ersten Anzeichen einer Parodontose einen Zahnarzt aufsuchst und dich behandeln lässt.