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Die Schneidezähne sind die Frontzähne des Gebisses und sitzen im Unterkiefer und im Oberkiefer. Sie sind flach, quadratisch oder schaufelförmig und sind in erster Linie dazu da, Stücke aus der Nahrung abzubeissen. Die Verarbeitung und das Kauen selbst erfolgt dann über die Backenzähne. Jeder Mensch besitzt vier obere und vier untere Schneidezähne. Gemeinsam mit den daneben sitzenden Eckzähnen bilden sie den Frontzahnbereich. Schon das Milchgebiss verfügt über acht Schneidezähne, die dann etwa im sechsten bis achten Lebensjahr durch die bleibenden Frontzähne ersetzt werden. Der Schneidezahn ist scharfkantig und sorgt gemeinsam mit den anderen Frontzähnen für eine klare und deutliche Aussprache. Fehlt dagegen ein Schneidezahn, können bestimmte Buchstaben nicht mehr ausgesprochen werden, etwa das S. Dann kann es zu einem Lispeln kommen. Ähnlich wirkt es sich auf die Sprache aus, wenn eine Fehlstellung der Zähne vorliegt.
Die unteren Schneidezähne sind etwas kleiner als die oberen. Gegenüber Backen- und Weisheitszähnen haben die Frontzähne nur eine Wurzel und sind daher weniger stabil. Der Aufbau des Schneidezahns besteht aus:
Die Schneidekante besitzt beim bleibenden Gebiss zunächst mehrere Kerben, die sich dann mit der Zeit einheitlich zurechtschleifen, sodass eine gerade Kante entsteht. Diese bildet immer das Ende der Schneidezähne, mit der die Abbeiss- und Scherbewegung ausgeführt wird. Hier fehlt das Dentin, so dass der Bereich der Kante im Zahnschmelz relativ transparent ist. Dadurch sind die Frontzähne auch brüchiger als die hinteren Zähne.
Nicht umsonst verfügen die Schneidezähne in Oberkiefer und Unterkiefer über die scharfe Schneidekante. Diese ermöglicht das Abbeissen und Abschneiden von Nahrung. Die Kante funktioniert dabei wie ein Messer, während die Frontzähne gegenüber den Backenzähnen keine Kaufläche aufweisen. Das führt auch dazu, dass die Schneidekante sich mit der Zeit und dem Alterungsprozess abnutzt und an Schärfe verliert. Auch das Zahnfleisch um den Schneidezahn ist empfindlicher und weist leichter Schwellungen oder Rötungen auf. Dazu haben Schneidezähne Einfluss auf das Sprachverhalten und auf die Optik allgemein. Eine schiefe Anordnung, stärkere Verfärbungen oder Eckenbrüche sehen unästhetisch aus und werden in der Schweiz oft durch den Zahnarzt korrigiert.
Sehr häufig sind Schneidezähne anfälliger und brüchiger, sodass sie schneller Risse bilden oder an einer Ecke abbrechen. Auch an den Schneidezähnen kann Karies entstehen, dass durch den bakteriellen Belag auf den Zähnen verursacht wird. Das kann bis zu Wurzelentzündungen reichen, wobei im schlimmsten Fall auch der Zahnnerv abstirbt. An den Schneidezähnen im Unterkiefer sind besonders die Zahnhälse gefährdet und liegen schneller frei. Sind Entzündungen und Parodontitis der Fall, kann sich der Zahn auch lockern oder stark empfindlich gegenüber kalten und warmen Speisen werden.
Meistens muss der Schneidezahn behandelt werden, wenn er abgebrochen ist, Karies oder Parodontitis aufweist. Schon bei der Prophylaxe sorgt eine professionelle Zahnreinigung dafür, dass Zahnstein entfernt wird, der sich besonders im hinteren Bereich der Schneidezähne absetzt. Auch Wurzelbehandlungen erfolgen am Schneidezahn. Ist dieser nicht mehr zu retten, kann er gezogen werden, was weniger aufwendig ist als bei einem Backenzahn, da nur eine Wurzel vorhanden ist. Ein fehlender Schneidezahn kann leicht durch Zahnersatz ausgeglichen werden, etwa durch Zahnkronen oder Zahnbrücken. Die Behandlung beim Zahnarzt ist in der Regel schmerzlos.
Die Schneidezähne sind für die Ästhetik wichtig, so dass die richtige Behandlung der Zähne ebenso zentral ist wie die gründliche Mundhygiene. Meistens ist der Zahnschmelz an der Schneidekante durchsichtig, da hier weniger Dentin eingelagert ist und der Zahn so auch leichter brechen kann oder Risse aufweist.
Zahnfrakturen können zu einem Zahnverlust führen. Die Schneidezähne sind auch dann gefährdet, wenn Gewalteinflüsse wie ein Unfall oder Sturz vorliegen. Der Zahnarzt kann solche Probleme dann durch Zahnersatz beheben, wobei in der Regel Zahnkronen oder Zahnbrücken verwendet werden. Sind mehrere Frontzähne betroffen, können auch Implantate zum Einsatz kommen.
Zahnersatz ist bei einem Zahnverlust der Schneidezähne nicht nur für Optik und Nahrungsaufnahme wichtig, sondern auch für die Artikulierung und Sprechfunktion. Die Zahnkrone wird eingesetzt, wenn der Frontzahn noch vollständig und nicht beschädigt ist. Wird der Zahn gezogen oder ist er ausgefallen, schliesst der Zahnarzt die Lücke durch ein Implantat oder eine Zahnbrücke.
Bei Karies an den Schneidezähnen behebt der Zahnarzt die Löcher meistens mit einer Füllung, die nicht sichtbar ist. Das ist hervorragend mit Kunststoff- oder Keramikfüllungen möglich. Patienten haben hier die Auswahl zwischen Keramik-Inlays oder weicheren Füllungen mit Komposit.
Zahnschmerzen entstehen häufig aufgrund einer sogenannten Pulpitis, bei der es sich um eine Zahnnervenentzündung handelt. Die Folgen: Es pocht im Ober- oder Unterkiefer, jeder Biss schmerzt und auch bei Kälte oder Wärme reagiert dein Zahn besonders empfindlich. Manchmal strahlt der Schmerz auch in andere Gesichtsregionen aus. Spätestens jetzt denkst du über einen Zahnarztbesuch nach. Was du über die Pulpitis wissen solltest und wie die Behandlung aussieht – hier unsere Antworten.
Eine Bifurkation ist eine Gabelung: Ein Organ verzweigt sich in zwei Äste oder ein Fluss teilt sich in zwei Arme auf. Die Luftröhre geht beispielsweise an ihrer Bifurkation in die zwei Hauptbronchien über. Auch an deinen Zähnen findest du Bifurkationen. Der Zahnarzt untersucht diese Stellen, um Zahnerkrankungen frühzeitig zu erkennen. Liegen die Gabelungen der Zahnwurzeln frei, ist dies oft eine Indikation für eine chirurgische Behandlung. Erfahre mehr über Bifurkationen und ihre Bedeutung in der Zahnmedizin in unserem Artikel!
Ein Riss im Zahn ist ein ernst zu nehmender Schaden und kann weitreichende Folgen haben. Dabei ist er häufig auch nur schwer zu erkennen. Oftmals äussert sich das Problem in Symptomen, wie beispielsweise Schmerzen oder einem Druckgefühl. Ein Riss im Zahn ist also tückisch, kann frühzeitig erkannt aber behandelt werden. Auch seine Ursachen solltest du kennen, damit dein Gebiss erst gar keinen entsprechenden Schaden erleidet. Denn wie bei vielen anderen Zahnschäden gilt auch beim Riss im Zahn: Prophylaxe ist die halbe Miete! Alles rund ums Thema haben wir hier zusammengestellt.
Zähneknirschen im Schlaf heisst in der Medizin Bruxismus und geht mit einer Reihe von Symptomen wie Schmerzen oder sogar Tinnitus einher. Auch für die Zähne selbst ist die Angewohnheit schädlich. Bei vielen Menschen ist Stress der Auslöser für das unbewusste nächtliche Knirschen. Was du dagegen unternehmen kannst, erklären wir dir im folgenden Artikel.
Seit einiger Zeit ist Fluor im Zusammenhang mit Zahnhygiene wieder ein Thema. Kritiker befürchten Gesundheitsschäden, während Zahnmediziner unermüdlich darauf hinweisen, dass der Stoff für die Kariesprophylaxe unentbehrlich ist. Und im Fachhandel finden sich vermehrt Zahnpflegeprodukte, die ausdrücklich auf Fluorzusätze verzichten. Lange waren Wissenschaftler überzeugt, dass die Menschen generell an Fluormangel leiden. So wurden vielerorts einzelne Lebensmittel oder auch das Leitungswasser mit Fluor angereichert, um die Bevölkerung ausreichend damit zu versorgen. Als es in den Verdacht geriet, Gesundheitsschäden zu verursachen, wurden diese Massnahmen eingestellt. Doch ist Fluor nun heilsam oder schädlich? Die Antworten auf die wichtigsten Fragen erhältst du hier.
Die längsten hat der Elefant, mit den schärfsten dagegen kann wohl der afrikanische Tiger aufwarten: Die Rede ist von den Eckzähnen. Jedes Säugetier besitzt und damit natürlich auch der Mensch. Ursprünglich waren sie bei uns sogar weit ausgeprägter, als sie es heute sind. Denn um unsere „Beute“ zu zerteilen, sind wir heute natürlich nicht mehr auf einen starken Eckzahn angewiesen. Vielen von uns bereitet er sogar eher Probleme. Wenn sie also nicht mehr sind, was sie einmal waren – welche Rolle spielen dann unsere Eckzähne überhaupt noch?