Leider unterstützen wir Internet Explorer nicht mehr.

Bitte verwenden Sie Microsoft Edge, Google Chrome oder Firefox.

Finde die besten Zahnärzte in deiner Nähe
>
Ratgeber-Übersicht
>
Kaugummis – Kariesursache oder Mundhygiene?

Kaugummis – Kariesursache oder Mundhygiene?

Kaugummis fördern das Gedächtnis und unterstützen die Zahngesundheit. Seit vielen Jahrzehnten finden sich die angeblichen Alleskönner auf dem Markt und verführen Gross und Klein. Doch wenn es um das Thema Zähne geht, fragen sich viele, welche Auswirkungen die kleinen Süssigkeiten wirklich haben. Das Urteil ist klar, braucht aber etwas mehr Platz: Kaugummis haben sowohl eine gute als auch eine schlechte Seite. Worin ihre Vor- und Nachteile für die Zahngesundheit genau bestehen, erfährst du hier.

Woher kommen Kaugummis?

Kaugummis haben eine lange Geschichte. Historiker belegten, dass prähistorische Kaugummis schon in Kulturen der Steinzeit beliebt waren. Die alten Griechen, die Mayas und die nordamerikanischen Indianer kauten ebenfalls ganz unterschiedliche Kaugummiprodukte. Industriell hergestellt werden die Süssigkeiten seit dem 19. Jahrhundert: Im Jahr 1869 meldete Thomas Adams das Patent für die Herstellung des Kaugummis an. Der Amerikaner gilt als der „Vater des Kaugummis“.

Schaden zuckerhaltige Kaugummis den Zähnen?

In Bezug auf Kaugummis fragen sich viele Schweizer, ob sie den Zähnen schaden oder nicht. Die Frage ist berechtigt und beschäftigt auch Experten. Grundsätzlich gilt, dass bei dem Thema zuckerfreie und zuckerhaltige Kaugummis unterschieden werden müssen.

Bei zuckerhaltigen Kaugummis ist der Fall eindeutig. In deinem Mund befinden sich Millionen kleiner Bakterien, die sich vor allem von Kohlenhydraten ernähren. Je süsser, desto besser für die schädlichen Mitbewohner, da sie lediglich Einfachzucker verwerten können. Ein Stück zuckerhaltigen Kaugummis gibt den Bakterien damit genau das, was sie brauchen, um sich zu vermehren. Wird der Zucker verstoffwechselt, entsteht Milchsäure, die den Zahnschmelz angreift. Zuckerhaltige Kaugummis erhöhen somit das Kariesrisiko.

Wie unterstützen zuckerfreie Kaugummis die Zähne?

Zuckerfreie Kaugummis dagegen liefern den Bakterien in deinem Mund keine Nahrung. Stattdessen haben sie eine leicht reinigende Wirkung auf deine Zähne. Zudem regen Kaugummis den Speichelfluss an. Speichel hat einen pH-Wert zwischen 6,8 und 7,1 und ist somit neutral bis basisch. Somit haben zuckerfreie Kaugummis eine leicht alkalische Wirkung, welche die saure Wirkung der Milchsäure ausgleicht.

Ein kleiner Trick: Schon nach den ersten Bissen einer kohlenhydratreichen Mahlzeit sinkt der pH-Wert im Mund auf zwischen 4 und 5. Die Säure greift den Zahnschmelz an und macht ihn weich. Um das saure Milieu auszugleichen, kannst du einen zuckerfreien Kaugummi nach dem Essen kauen. Das Gummi regt die Produktion alkalischen Speichels an.

Ein weiterer positiver Effekt für die Zahnpflege betrifft Kaugummis mit dem Süssstoff Xylit. Anfang der 70er Jahre veröffentlichen finnische Wissenschaftler zwei klinische Studien, die einen Effekt von Xylit gegen Karies belegten. Xylit kann von einer bestimmten Bakterienart (Streptococcus mutans), die eine grosse Rolle bei der Entstehung von Karies spielt, nicht verstoffwechselt werden. Dadurch verhungern die Bakterien. Daneben fördert Xylit die Remineralisierung der Zähne.

Warum ersetzen Kaugummis die Zahnpflege nicht?

Auch zuckerfreie Zahnpflegekaugummis können Zahnbürste, Zahnseide und Zungenbürste nicht ersetzen. Beim Kauen kommen die Kaugummis lediglich mit den Kauflächen der Zähne in Kontakt. Die Aussen- und Innenflächen der Zähne sowie die Zahnzwischenräume reinigst du mit einem Kaugummi nicht. Speisereste, Bakterien und Plaque bleiben so bestehen und schädigen den Zahnschmelz und das Zahnfleisch.

Kann das Kauen von Kaugummis die Zähne aufhellen?

Kaugummis können die Zähne nicht aufhellen. Gelbe Zähne entstehen durch Verschmutzungen. Beispielsweise enthalten Kaffee und Tee Stoffe, die gelbe Zähne verursachen. Diese Verfärbungen vermeidest du nicht einmal durch gründliches tägliches Zähneputzen. Hier hilft erst eine professionelle Zahnreinigung bei einem Zahnarzt. Da Kaugummis eine geringere Reinigungsleistung haben als herkömmliche Zahnpflegeprodukte, entfernen sie Verfärbungen erst recht nicht. Auch Kaugummis mit Mikrogranulaten machen die Zähne nicht weiss.

Welcher Kaugummi ist gesund?

Kaugummis mit Zucker können den Zähnen schaden. Ansonsten geht keine Gefahr von ihnen aus. Ein häufiger Irrglaube ist, dass das Verschlucken eines Kaugummis gesundheitsschädlich sei. Das Gummi bleibt auf dem Weg durch den Verdauungstrakt aber nirgendwo kleben, da die Darmwände dafür zu feucht sind. Verdauungsbeschwerden können jedoch trotzdem auftreten. Durch das Kauen verschluckst du Luft, die wiederum Blähungen begünstigt. Daneben gelten die Süssstoffe Xylit und Sorbit bei hohem Konsum als abführend.

Ein Süssstoff, der in fast allen herkömmlichen und in einigen zuckerfreien Kaugummis verwendet wird, ist Aspartam. Aspartam ist umstritten, auch wenn offizielle Lebensmittelbehörden wie FDA und EFSA Entwarnung geben. Falls du auf Aspartam verzichten willst, kannst du stattdessen zu Kaugummis mit Xylit und Sorbit als Süssstoffe zurückgreifen.

Welche Kaugummis helfen gegen Mundgeruch?

Wie sagst du, dass jemand Mundgeruch hat? Das klassische Dilemma hat eine klassische Lösung: Du bietest dem Betroffenen einen Kaugummi an. Doch was für Kaugummis helfen wirklich gegen den Mundgeruch?

Die meisten Kaugummis haben einen frischen Geschmack. Die Aromen, die diesen Geschmack erzeugen, atmest du auch aus. Doch die Wirkung gegen Mundgeruch beruht eigentlich auf einem anderen Prinzip. Durch das Kauen erhöhst du den Speichelfluss in deinem Mund bis auf das Dreifache. Der Speichel neutralisiert die Säure und spült Bakterien weg, die für den Mundgeruch verantwortlich sind.

Der Zahnarztvergleich für die Schweiz. Finde die besten Zahnärzte in deiner Nähe - mit Preisen und Bewertungen!

Das könnte dich auch interessieren

Digitale Volumentomographie – Funktion, Strahlenbelastung und Einsatzmöglichkeiten

Bildgebende Verfahren sind in der Zahnmedizin gängig und stellen einen entscheidenden der Behandlungsplanung dar. Dazu gehört auch die digitale Volumentomographie, die nicht nur eine zweidimensionale Darstellung für die Diagnostik erlaubt, sondern eine Aufnahme in 3D. Sie hat gegenüber einer Computertomographie den Vorteil einer geringeren Strahlenbelastung, die jedoch immer noch höher liegt als bei herkömmlichen Röntgenuntersuchungen. Daher kommt sie nur für bestimmte Behandlungsmethoden zum Einsatz.

Xerostomie: Ursachen, Diagnostik und Behandlung bei Mundtrockenheit

Mundtrockenheit oder auch Xerostomie hast du sicher schon einmal selbst erlebt. Sie ist mit einem unangenehmen Gefühl für die Betroffenen verbunden. Das Schlucken fällt schwer und die Zunge fühlt sich komisch an. Häufig sind die Ursachen für eine trockene Mundhöhle harmlos, doch es können auch gesundheitliche Probleme dahinter stecken. Wie Mundtrockenheit entsteht, wann du einen Arzt aufsuchen solltest und welche Massnahmen du selbst ergreifen kannst, um den Speichelfluss zu fördern beantworten wir dir nachfolgend – zusammen mit weiteren spannenden Fragen zum Thema.

Zahnschmelz aufbauen – Möglichkeiten und Behandlung

Der Zahnschmelz sorgt für den Schutz der Zähne und besteht aus Natrium, Magnesium, Calcium und Phosphor. Als dünne Schicht überzieht er das Zahnbein und enthält kein Nervengewebe. Zahnschmelz wächst nicht einfach nach, wenn er natürlich mit den Jahren abgebaut wird. Viele säurehaltige Nahrungsmittel greifen den Zahnschmelz an, während der Speichel durch seine enthaltenen Enzyme den pH-Wert neutralisiert. Ein Abbau des Zahnschmelzes führt zur Brüchigkeit der Zähne.

Ermüdungsbruch: wenn Zahnprothesen und Zahnimplantate brechen

Beim Thema Ermüdungsbruch denken die meisten Menschen an gebrochene Füsse oder Hände. Der Begriff wird jedoch auch in der Zahnmedizin verwendet und bezieht sich hier auf den Bruch einer Zahnprothese oder eines Zahnimplantats. Nachfolgend erfährst du, welches die häufigsten Ursachen für eine Überlastung von Zahnersatz sind und warum du bei einer Stressfraktur deiner Prothese oder deines Zahnimplantats immer einen Zahnarzt aufsuchen solltest.

Zahnfleischrückgang – ein Problem ohne Abhilfe?

Nicht wenige Menschen verfügen auch im hohen Alter noch über gesunde Zähne und festes, rosiges Zahnfleisch. Andere hingegen haben schon in jungen Jahren unter Zahnproblemen zu leiden, deren Ursachen sich scheinbar kaum bekämpfen lassen. Das alles, so hört man immer wieder, ist nur eine Frage der Zahnhygiene. Aber ist das wirklich so? Und gilt immer das Motto: Viel hilft viel? Die wichtigsten Fakten zum Thema Zahnfleischrückgang haben wir dir hier zusammengestellt.

Michigan Schiene zur Entspannung der Kaumuskulatur

Leidest du an unerklärlichen Kopf-, Nacken- oder Rückenschmerzen? Unter Umständen ist eine verspannte Kau- und Kiefermuskulatur der Auslöser für deine Beschwerden. In der Zahnmedizin kommt dann eine Schiene aus Kunststoff, die Michigan Schiene, zum Einsatz. Sie ist ebenso angenehm zu tragen wie sie wichtig ist für deine Gesundheit. Du wirst erstaunt sein, an wie vielen Prozessen im menschlichen Körper das Kiefergelenk beteiligt ist: Es kann nicht nur zu Rücken- und Nackenschmerzen, sondern auch zu Kopfschmerzen und Magen- und Darmproblemen führen. Auch Schlafstörungen und Haltungsfehler können eine Folge sein, wenn deine Kiefer nicht perfekt zusammenspielen und du an einer Fehlstellung leidest.